Blogbeitrag vom 29.3.2019

Hund & Geld  

Ein Pfeiler meiner Philosophie ist Prävention und Aufklärung. Heute möchte ich darüber sprechen, wie schnell ein Hund relativ viel Geld kosten kann.

Gestern traf ich eine sehr adrett gekleidete Dame mit ihrem Hund, ein 15 Monate alter Rüde. Sein Gangbild war eine Katastrophe. Er krümmte den Rücken stark nach oben und lief quasi auf Zehenspitzen. Ich sah die Schmerzen in seinen Augen. Als ob das nicht genug wäre, blieb er auf einmal stehen, nickte mit dem Kopf dreimal nach rechts, setzte sich hin und bewegte sich nicht mehr. Ich sprach die Damen auf dieses Verhalten an und sie meinte, das würde er schon seit Monaten machen, sei wohl ein Tick von ihm. Auf meine Frage, ob er schon einmal von Kopf bis Fuss medizinisch abgeklärt wurde meinte Sie nein, denn das würde ja enorm viel Geld kosten. Ich war sprachlos. Wie kann man in Armani gekleidet seinen Hund in einem Audi SUV herumchauffieren aber kein Geld für einen gründlichen medizinischen check haben?

Sehr höflich erklärte ich ihr, was ich sah und was ihrem Hund Schmerzen bereiten könnte. Ich wies sie auch darauf hin, dass sein Tick unter Umständen ein neurologisches Defizit sein könnte. Sie hörte zwar zu, meinte dann aber er hätte letzte Woche hohes Fieber gehabt und der Besuch beim Tierarzt wäre ohne Befund geblieben.

Da ich keine Hintergründe kenne erlaube ich mir auch keine weiteren Mutmassungen, schliesslich bin ich kein Tierarzt. Es steht für mich jedoch ausser Frage, dass dieser Hund dringend umfangreiche medizinische Hilfe braucht!

Dass ein Hund mit chronischen Schmerzen irgendwann verhaltensauffällig - sprich aggressiv - werden kann ist oft nur eine Frage der Zeit. Und dann wundern sich gewisse Leute, warum er auf einmal beisst. Wie würden Sie sich fühlen, wenn sie täglich mit unbehandelten chronischen Schmerzen leben müssten?

Ja, ein Hund kann innert kürzester Zeit aus diversen Gründen viel Geld kosten. Wenn man sich für einen Hund entscheidet, dann bitte mit allen Konsequenzen. Ich empfehle meinen Kunden immer eine Tier-Krankenkasse abzuschliessen oder ein Sparkonto zu eröffnen. Braucht man das Geld nie, zählt man zu den glücklicheren Menschen. Wenn doch, ist es bereits da – angespart für unseren geliebten Freund und seine Bedürfnisse.

Smiley lebt seit 3 Jahren bei uns und hat uns bislang ca. CHF 4‘000.00 gekostet, exklusive Kaufpreis. Ja, das ist auch für uns viel Geld, doch es ist nichts im Vergleich dazu, was sie uns jeden Tag als vollwertiges Mitglieder der Familie an Liebe und Freude schenkt. Wir haben ja gesagt zu diesem wunderbaren Wesen und werden nie zulassen, dass es ihr an irgendetwas mangelt. Geld ist nur Geld und wenn es nicht vorhanden ist findet man einen Weg - sofern man möchte.

Wie ein ehemaliger Vorgesetzter von mir immer zu sagen pflegte; Corinne, be creative!
Es gibt für alle Herausforderungen eine Lösung – auch für die finanziellen!
 

PS:
Dieser Blog ist wie immer nicht ausschliesslich Hunden sondern allen Tieren gewidmet.
Liebt sie und sorgt für sie!